Betriebsgeländesicherung – So halten Sie Einbrecher fern

Laut Polizeistatistik 2014 kommt es alle zwei Minuten in Deutschland zu einem Einbruch. Insgesamt wurden im letzten Jahr etwa 152200 Einbrüche in Häuser und Wohnungen verübt. Das sind etwa 2% mehr Straftaten dieser Art als im Jahr zuvor. Am häufigsten wird in der Hauptstadt Berlin eingebrochen. Die Liste der Städte mit dem höchsten Einbruchsrisiko führt jedoch Bonn an (fast 564 Einbrüche auf 100000 Einwohner).

Die Einbrecher haben oft leichtes Spiel, da Hauseigentümer und Wohnungsinhaber kaum oder gar nicht gegen derartige Übergriffe geschützt sind. Sie verschaffen sich mit einfachen Werkzeugen über Fenster und Veranda-Türen Zutritt ins Haus und stehlen Wertvolles. Viele Bewohner ziehen nach dem Einbruch weg, weil sie sich in ihrem eigenen Zuhause nicht mehr sicher fühlen.

Auch Wirtschaftsunternehmen sind oft Ziel dreister Einbrecher: Laut Polizeistatistik kam es 2013 zu 99000 Einbrüchen in Fabriken, Lagerhallen, Werkstätten und Büros. Dort werden wertvolle elektronische Geräte, Waren und Arbeitsmaterialien gestohlen. 

Sehr beliebt ist der Diebstahl von Buntmetallen wie beispielsweise Kupfer, das aktuell einen sehr hohen Preis auf dem Weltmarkt erzielt. Die Einbrecher schrauben Rohre und Leitungen ab und entwenden Form-Teile, die sie teilweise selbst aufarbeiten und wieder verkaufen.

Inhaltsverzeichnis

Wie die Täter vorgehen

Benötigen Einbrecher länger als fünf Minuten, um in ein Gebäude einzubrechen, geben sie meist ihren ursprünglichen Plan auf und fliehen, weil sie befürchten, beim Einbruchsversuch erwischt zu werden.

Generell gilt, dass die dunkle Jahreszeit offenbar Einbrüche begünstigt: Die Täter fühlen sich dadurch sicherer und schlagen schon tagsüber zu (meist zwischen 8 und 22 Uhr). Größere Anlagen und Häuser werden schon vorher eine Zeit lang ausspioniert, um herauszufinden, wann sich niemand mehr dort aufhält. Die Einbrecher hebeln Fenster und Türen mithilfe einfacher Alltagswerkzeuge wie Schraubendreher aus oder steigen durch angekippte Fenster ein.

Wer sein Hab und Gut angemessen schützt, kann dem jedoch vorbeugen: Laut Polizei scheiterten 42% der Einbruchsversuche daran, dass die Grundstückseigentümer inzwischen ihr Gelände gesichert hatten. Um Einbrüche zu verhindern, gibt es mehrere Möglichkeiten.

Moderne Sicherheitstechnik hilft, Einbruchdiebstahl zu verhindern

Überwachungskamera
Firmeninhaber, die ihr Unternehmen gegen Einbruchdiebstahl sichern möchten, können das auf verschiedene Weise tun – je nachdem, was sie überwachen möchten, wie groß die zu kontrollierende Fläche ist und ob es in ihr dunkle Winkel gibt, die schlecht ausgeleuchtet werden können. 

Ein kleines Büro, Ladengeschäft oder eine kleine Werkstatt können mit verhältnismäßig geringem finanziellem und technischem Aufwand gesichert werden. Oft reichen schon neue Fenster mit Einbruch-Schutz der Widerstandsklassen RC 4, 5 und 6 und einbruchsichere Türen mit Panzerriegeln und speziellen Profilzylindern aus.

Betriebsgelände mit großen Außenflächen jedoch erfordern ein gut durchdachtes Alarmanlagensystem (Test), das an eine Notruf und Service-Leitstelle angeschlossen ist, die rund um die Uhr mit kompetenten Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes besetzt ist. 

Falls Einbrecher versuchen, in ein derart geschütztes Gelände einzudringen, werden sie nicht nur daran gehindert, sondern der Einbruchsversuch wird noch zusätzlich aufgezeichnet, sodass die Täter schneller gefasst werden können.

Schutzvorkehrungen – wie Sie es Einbrechern schwer machen

1. Einbruchmeldeanlagen (EMAs)

Sicherheitspersonal kontrolliert Monitore

Bei ihnen handelt es sich um elektronische Sicherheitssysteme, die auf verschiedene Weise auf Einbruchsversuche reagieren: Sensoren lösen einen akustischen (Sirene) und einen visuellen Alarm (Blitzlampe) aus. 

Die lautstarke Sirene sorgt dafür, dass der Einbrecher das Weite sucht und eventuelle Nachbarn auf den Einbruch aufmerksam werden. Über die Blitzlampe werden die auf dem Gelände ankommenden Sicherheitskräfte sofort zum Tatort geführt.

Der lautlose Alarm leitet das Signal sofort an die Notruf-Leitstelle des angeschlossenen Wach- oder Sicherheitsdienstes weiter. Bei vielen Einbruch-Melde-Anlagen werden lauter und stiller Alarm miteinander kombiniert.

Geht das Alarmsignal beim Sicherheitsdienst ein, wird ein Mitarbeiter losgeschickt, der vor Ort überprüft, ob es sich tatsächlich um einen Einbruch handelte. Ist das der Fall, informiert er umgehend die Polizei und sichert das Gebäude entsprechend dem mit der Kontaktperson vereinbarten Alarmplan.

Unternehmer, die ihr Gelände nicht nur vor Einbruchdiebstahl, sondern zugleich noch vor anderen Gefahren wie beispielsweise Bränden oder Wasserschäden sichern wollen, können das mit einer Gefahrenwarnanlage (GWA) tun. Bei diesem Sicherheitssystem werden Sensoren und Signalgeber installiert, die noch zusätzlich entstehende Brandherde und den Bruch von Wasserleitungen an die Leitstelle melden.

Alarmanlagen, die an die Stromversorgung angeschlossen sind, bleiben im Fall eines Stromausfalls über eine Notstromversorgung funktionstüchtig. Neueste Modelle jedoch arbeiten noch zusätzlich drahtlos mithilfe der Funktechnologie DSS2. Über einen so genannten Funk Gateway können bis zu 165 Meldepunkte an die Alarmanlage angeschlossen werden.

Mit derart umfassenden Alarmanlagen können sogar riesige Gebäudekomplexe perfekt überwacht werden: An Fenstern und Türen werden beispielsweise Öffnungs, Verschluss und Durchbruch-Melder installiert. Innenräume werden mit Infrarot-Schranken, Lichtschranken oder Bewegungsmeldern überwacht. Im Außenbereich sind Video-Kameras installiert.

Außer den herkömmlichen Einbruch-Meldesystemen, die nur dann richtig funktionieren, wenn sie scharf geschaltet werden – dazu müssen alle Fenster und Türen geschlossen sein – gibt es noch die 24 Stunden Fernüberwachung: Der gesamte Innen und Außenbereich des Betriebes ist dauerhaft an die Notruf und Service-Leitstelle angeschlossen. Einbruchsversuche werden sofort aufgespürt und lückenlos dokumentiert.

In 95 Prozent der Fälle flüchten die Täter, ohne dass sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen konnten. Die auf dem Gelände befindlichen Mitarbeiter und Besucher bleiben unbeobachtet, da die visuelle und akustische Verbindung zur Leitstelle erst beim Auslösen des Alarms durch den Einbrecher hergestellt wird.

Eine derartige Rund-um-die-Uhr-Überwachung empfiehlt sich vor allem dann, wenn das Unternehmen über große Außenflächen und unübersichtliches Gelände verfügt, das mit normaler Sicherheitstechnik schlecht zu kontrollieren ist. 

Die Überwachung wird über Bewegungsmelder und Tag/Nacht-Kameras gewährleistet. Versucht ein Unbefugter, auf das Gelände zu gelangen, wird er vom Wachhabenden mit lauter Stimme aufgefordert, sich zu identifizieren – woraufhin er flüchtet.

2. Video-Überwachung

Überwachungskameras (Test) Betriebsgelände Überwachungskamera sind oft Bestandteil von Einbruchmeldeanlagen, können jedoch auch separat zur Abschreckung von Tätern genutzt werden. Die klassische Video-Überwachung erfolgt mit analogen Kameras, die über ein bis zu 150 Meter langes Kabel an einen Monitor angeschlossen sind. 

Ist eine solche Leitung technisch nicht machbar oder möchte man auf sie verzichten, kann man auch Netzwerk-Kameras installieren, die über WLAN oder Funk funktionieren.

Profi-Video-Überwachung funktioniert mithilfe von hoch auflösenden Tag/Nacht-Kameras mit integrierten Infrarot LEDs. Sie sind entweder fest über einen Wandarm angebracht oder können geschwenkt werden. Als Außenkameras verfügen sie über eine robustere Bauweise und sind oft in einem Wetterschutzgehäuse untergebracht. 

Die hoch auflösenden IP-Geräte sind mit einem CCD oder CMOS Chip ausgestattet, erstellen Bilder von 720 oder 1080p und können von jedem Raum des Gebäudes aus per Monitor oder TV-Bildschirm kontrolliert werden.

Im Innenbereich setzt man häufig Dome-Kameras ein. Bei ihnen befindet sich die Kamera von außen unsichtbar hinter einer undurchsichtigen kuppelförmigen Glasbedeckung. Dome-Kameras werden von technisch Unkundigen nicht als Überwachungskameras erkannt und eignen sich daher perfekt zur unauffälligen Beobachtung. Manche Modelle lassen sich sogar schwenken oder manuell ausrichten.

Der Einsatz von Wärmebildkameras ist insbesondere dort sinnvoll, wo eine angemessene Ausleuchtung des Geländes nicht möglich ist. Sie erfassen die von lebenden Individuen abgestrahlte Körperwärme und setzen sie in Bilder um. Mit ihrer Hilfe können sogar Personen in einem Pkw, der sich am 7 km entfernten anderen Ende des Geländes befindet, erkannt und überwacht werden.

Überwachungskameras dieses Typs liefern auch bei Nebel scharfe Videobilder und benötigen nachts weder Restlicht noch Infrarotscheinwerfer. Außerdem sind die tagsüber gemachten Bilder wesentlich schärfer als die der besten Videokameras. 

Da die Bildanalyse-Software die kontrastreicheren Wärmebilder besser auswerten kann als die von herkömmlichen Video-Kameras erstellten, kommt es mit ihnen auch nicht so oft zu Falsch-Alarmen.

3. Zaunsicherung

Maschenstraht Zaun
Zäune und Betriebstore lassen sich heutzutage gut mithilfe der drahtlosen RFID-Technologie sichern. Sie werden mit RFID Chips ausgestattet, die beim Zutritt durch Unbefugte sofort Alarm auslösen. Die installierten PTZ Kameras steuern das Alarm auslösende Zaunteil an und filmen den Eindringling.

Auf Wunsch sind noch andere sicherheitstechnische Elemente wie Lichtschranken und Mikrowellen-Bewegungsmelder in das Überwachungssystem integrierbar, das auch bei ungünstigen Licht und Wetterverhältnissen und auf große Entfernung störungsfrei funktioniert. 

Gegenüber derartiger High-Tech wirkt der so genannte Überkletterschutz – also das Sichern von Betriebszäunen mit Stacheldraht oder Eisen-Zinken – nahezu hausbacken.

4. Lichtvorhänge, Lichtschranken

Lichtvorhänge und Lichtschranken werden innerhalb und außerhalb von Gebäuden auf Freiflächen installiert, wenn die betreffenden Areale mit Sensoren und Bewegungsmeldern nicht oder nur unzureichend überwacht werden können. 

Sie sind sehr vielseitig einsetzbar und funktionieren ohne Falsch-Alarme: Bewegt sich der Eindringling durch den unsichtbaren Lichtvorhang oder die Lichtschranke, wird der Alarm ausgelöst. Diese Alarmsysteme eignen sich auch gut für kleinere Unternehmen und Geschäfte mit Schaufensterauslagen (Juweliere), deren Glasfronten mit Glasbruchmeldern nicht gesichert werden können.

5. Bewegungsmelder

Normale Bewegungsmelder reagieren auf Bewegungen in ihrem Erfassungsbereich, indem sie Licht einschalten und damit den Einbrecher erschrecken. Sie werden an Wänden, in Ecken und sogar an Decken montiert und können einen Erfassungsbereich von bis zu 360 Grad haben. 

Je nach Funktionsweise unterscheidet man Ultraschall, Passiv-Infrarot, Mikrowellen und Dual-Bewegungsmelder. Letztere sind hundertprozentig störungsfrei, da sie mithilfe von Mikrowellen und Passiv-Infrarottechnologie arbeiten.

Bewegungsmelder, die Bestandteile von Einbruch-Melde-Anlagen sind, lösen Alarm aus, wenn sich eine unbefugte Person ihnen nähert. Einige Modelle sind sogar mit einer Abdeck-Überwachung versehen, die in der Leitstelle eine Alarmmeldung abgibt, wenn der Einbrecher versucht, die Abdeckung zu öffnen.

Adrian Schulze
Adrian Schulze
Founder Sei-Sicherer & Performance Marketer , Sei-Sicherer
Adrian ist der Technik-Experte und Gründer von Sei-Sicherer.de. Dank seiner langjährigen Erfahrung im Bereich der Überwachungselektronik weiß er genau worauf es ankommt. Besonderen Fokus legt er, neben der Qualität der Produkte, auf die verständliche und einfache Installation und Inbetriebnahme. Durch sein Studium der Medieninformatik wird nicht nur die Hardware, sondern auch die dahinter stehende Software genau unter die Lupe genommen.