Alarmanlagen Einbau: Alles was Sie wissen müssen

Alarmanlagen besitzen heutzutage weit mehr Möglichkeiten die Wohnung* oder das eigene Haus abzusichern, als noch vor wenigen Jahren. Durch die Digitalisierung und die Vernetzung von „Smart Produkten“ kann das Eigenheim nicht nur abgesichert, sondern auch intelligent von überall auf der Welt gesteuert werden.

*Sollten Sie in einem Mietshaus wohnen, klären Sie bitte vorher mit dem Vermieter ob und wo eine Alarmanlage eingebaut werden darf. Sprechen Sie Ihren Vermieter gegebenenfalls auf weitere Sicherungen wie Sicherheits-Profilzylinder oder Panzerriegel an.

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen gerne näherbringen wie Wohnungen bestmöglich gesichert werden und welche Meldeanlagen zusätzliche Vorteile bringen können. Wir unterteilen den Artikel dabei in die zwei wichtigsten Bereiche:

  1. Fenster & Türen (auch Außenhaut genannt)

  2. Wohnraum

Inhaltsverzeichnis

Fenster – einer der häufigsten Einstiegsorte

kaputtes glas - alarmanlagen uebersichtsbild Fenster können, schon wie früher, durch simple Öffnungsmelder gesichert werden. Doch machen sich Einbrecher nicht immer die Mühe den Rahmen auszuhebeln oder aufzubrechen, denn sollte sich niemand zu Hause aufhalten, wird auch gerne die Fensterscheibe zerstört – dies passiert allerdings nur in ca. 10% der Einbrüche über Fenster. Nicht immer wird dabei die Glasscheibe willenlos zerstört, sondern auch hoch professionelle Fälle mit Glasschneidern sind bekannt.

Hierfür bieten einige Hersteller wie Lupusec, Abus oder Blaupunkt sogenannte Glasbruchmelder an, die Schallwellen der brechenden Glasscheibe analysieren und einen Alarm auslösen. Leider gehören diese nicht zum Standardzubehör bei Alarmanlagen-Sets, sind diese jedoch besonders in Erdgeschosswohnungen zu empfehlen.

Eine weitere Sicherungsmöglichkeit sind spezielle Sicherheitsrollladen. Nicht nur halten sie das Licht draußen, sondern auch Einbrecher, denn das Aufknacken dauert seine Zeit. Diese lassen sich einfach in moderne Alarmsysteme integrieren, sodass automatisierte Zyklen eingerichtet werden können (ratsam für den Urlaub).

Türen – mit nur wenig Aufwand aufgehebelt

tuerschloss - alarmanlagen Der wohl dritt-wichtigste Schritt nach der Nachrüstung einer Alarmanlage und der Sicherung der Fenster, ist die Sicherung der Türen die ins Innere führen. Diese werden von Einbrechern bevorzugt ausgenutzt, um sich Zutritt zu den privaten Räumen zu verschaffen. Hierfür werden ebenfalls Tür- bzw. Fensteröffnungsmelder genommen, die am Türrahmen und der Tür angebracht werden. Ein zusätzlicher Bewegungsmelder kurz hinter der Tür sichert noch einmal und gibt Gewissheit.

Neben der Installation von Alarmanlagen empfehlen wir den Austausch des Profilzylinders (Test). Billige Modelle können in nur wenigen Sekunden, ganz einfach mit einer Zange zerstört werden.

Wohnraumsicherung

Neben den Bewegungsmeldern und Öffnungsmeldern gibt es noch einige weitere Produkte für den allgemeinen Wohnraum, die in moderne System integriert werden können:

Gefahrenmelder

Mittlerweile herrscht überall Rauchmelder Pflicht in Deutschland. Ein ganz großes Problem jedoch von aktuellen Rauchmeldern ist, dass die Batterie nach ca. 10 Jahren ausgedient hat. Dies ist meist mit einem nervigen Signalton verbunden, der gefühlt immer nachts anfängt. Die Integration in ein funk- oder kabelgebundenes Alarmanlagensystem ermöglicht das Auslesen des Status und der aktuellen Batterieleistung.

Aber auch Wassermelder, die bei Überflutungen von Kellern warnen, Hitzemelder, die in feuchten Räumen statt Rauchmeldern eingesetzt werden und CO-Melder, die vor dem tödlichen unsichtbaren Gas warnen, können zum Beispiel bei Alarmanlagen wie der Lupusec XT2 (Test) als Zubehör mitbestellt und eingebunden werden.

Panik-Knöpfe und Medizinischer Alarm

Für Notfälle oder hilfsbedürftige Menschen gibt es ebenfalls einige Möglichkeiten. Bei Überfällen, Einbrüchen oder medizinischen Notfällen kann ein Panik-Knopf installiert werden, der beim Druck direkt den im Benutzermenü eingestellten Alarm auslöst. Weiterhin gibt es einen medizinischen Alarm, der ähnlich wie eine Uhr am Handgelenk getragen wird. Durch den Druck (länger als  1 Sekunde halten) wird ebenfalls der eingestellte Alarm ausgelöst.

Netzwerkkameras

Ergänzend zur Alarmanlage lassen aktuell viele Systeme die Integration von Überwachungskameras zu. Diese sind besonders hilfreich für die Abschreckung und die Aufklärung von Einbrüchen.

Sirenen & Blitzlichter

Bekanntermaßen möchten Einbrecher unerkannt bleiben und im Stillen agieren. Alarmsysteme sollten somit immer mit einer Außen Sirene ausgestattet sein. Auch ein Blitzlicht kann dabei helfen Einbrecher, besonders wenn es draußen dunkel ist, abzuschrecken oder zu verscheuchen.

Geringe Kosten – das Sparpaket

Um die Kosten möglichst gering zu halten reicht für den Anfang ein Paket aus Tür- / Fensteröffnungsmeldern und Bewegungsmeldern. Wichtig ist nur, dass möglichst großzügig alle Fenster und Türen, die nach Außen führen und über die ein Einstieg möglich ist (Erdgeschoss, Keller etc.) mit einem Melder ausgestattet sind. Sollten Sie also im zweiten Stock wohnen, sollte ein gesonderter Plan erstellt werden.

Abschließend möchten wir Sie noch darauf hinweisen, dass die Kfw zusammen mit der Bundesregierung eine Förderung für einbruchshemmende Maßnahmen gewährt. Alle Infos dazu erhalten Sie in unserem aktuellen Förderungsartikel.

Eine helfende Hand ist bei einem Thema wie der Sicherung des Privatraumes in vielerlei Hinsicht keine schlechte Idee. Auf dem Marktplatz von Online-Shopping-Portalen gibt es bereits etliche Alarmanlagen – „Welche ist da eigentlich die beste?“ und „Kann ich das Modell selber installieren?“ sind nur einige der Fragen, über die wir am häufigsten stolpern.

In vielen Fällen ist es dabei keine schlechte Idee mit einem Plan zu einem Profi zu gehen, der den Bedürfnissen entsprechend individuell berät. Besonders Gewerbekunden, denen die Sicherung ihres Betriebsgeländes und der damit verbundenen Räumlichkeiten besonders am Herzen liegt, sollten sich an einen Spezialisten wenden.

Schadensregulierung: Sicherheitsvorkehrungen oft als Voraussetzung

Einbrüche sind für alle Menschen grausam. Der entstandene Schaden beläuft sich dabei nicht immer nur auf materielle Sachen, sondern wirkt sich auch häufig negativ auf die Psyche aus. Ohne Hausratsversicherung übernimmt keine Versicherung die entstandenen Schäden. Doch auch mit einer ist der Stress hoch, denn die Richtlinien schreiben die sofortige Kontaktaufnahme mit der Polizei und der Versicherung vor, am besten bereits mit einer Stehlgutliste.

Eine Stehlgutliste ist die Auflistung aller gestohlenen Gegenstände, die durch die Hausratsversicherung ersetzt werden sollen. Hierzu zählen auch Reparaturarbeiten an Türen und Fenstern, die Schaden durch den Einbrecher genommen haben.

Viele Versicherungen setzen, bei der Übernahme von Einbruchsschäden, ein professionell eingebautes Sicherheitssystem voraus – besonders bei einem sehr hohen Wert des Hausrats. Hierzu sollten Sie sich vor der Anschaffung einer Alarmanlage bei Ihrem Versicherer informieren. Hinzu kommt, dass die Nachrüstung mit einer VDS zertifizierten Alarmanlage bei einigen Versicherungen eine Beitragsminderung ermöglicht.

Des Weiteren ist der Einbau einer Alarmanlage im privaten bzw. gewerblichen PKW zu prüfen, denn auch hier kann eine Installation zu Beitragsminderungen bzw. besseren Konditionen beim Versicherungsunternehmen führen. Die erhöhte Sicherheit sollte dabei aber im Vordergrund stehen: einige Modelle besitzen beispielsweise eingebaute GPS-Module, womit die Einbrecher bis auf wenige Meter genau geortet werden können. Laut Focus.de wurden 2016 18.659 Fahrzeuge gestohlen, womit ein durchschnittlicher Schaden von 15.611 Euro entstanden ist.

Wird zusätzlich zu der Alarmanlage noch eine Haftpflicht-, Hausrat- oder Unfallversicherung benötigt, gibt es bei einer Vielzahl von Versicherungen einen großzügigen Rabatt auf Alarmanlagen wie zum Beispiel beim Qualitätsherstellers ABUS.

Wussten Sie schon: Zusammen mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (Kfw) fördert die Bundesregierung den Einbau von einbruchshemmenden Produkten für das private Eigenheim. Darunter fallen ebenso die Kosten für Einbau und Kauf der Produkte. Wichtig ist auch hier, dass die meisten förderungsfähigen Produkte eine VDS-Zertifizierung voraussetzen und der Einbau durch einen Profi durchgeführt werden muss.

Gewerbe – Büro / Lokal Alarmanlagensicherung wichtig

Für größere Gewerbeflächen empfehlen wir immer die Installation und Montage durch einen Fachmann – nicht nur die zeitaufwändige Auseinandersetzung mit der Installation, auch spielt es für die meisten Versicherungsunternehmen eine große Rolle. Weiterhin gibt es speziell vom Profi für größere Flächen ausgerichtete Geräte, die jährlich vom Fachpersonal gewartet werden.

Zumeist vermittelt der Installateur auch gleich an einen Sicherungs- bzw. Objektsicherungsdienst, welcher in regelmäßigen Abständen das Gebäude auf Sicherheitslücken, wie nicht verschlossene Türen oder Fenster prüft. Dies ist besonders bei großen Gebäudekomplexen von Vorteil, denn die Überwachung erfolgt auch nachts, womit Einbrecher auf frischer Tat ertappt werden können.

Adrian Schulze
Adrian Schulze
Founder Sei-Sicherer & Performance Marketer , Sei-Sicherer
Adrian ist der Technik-Experte und Gründer von Sei-Sicherer.de. Dank seiner langjährigen Erfahrung im Bereich der Überwachungselektronik weiß er genau worauf es ankommt. Besonderen Fokus legt er, neben der Qualität der Produkte, auf die verständliche und einfache Installation und Inbetriebnahme. Durch sein Studium der Medieninformatik wird nicht nur die Hardware, sondern auch die dahinter stehende Software genau unter die Lupe genommen.